Leitbild

 

Das Kulturstudio Felix Wicki ist ein persönlich geführter Ort für erlesene und herzliche Kleinkunst mit professionellem Qualitätsziel. Es setzt sich in erster Linie für die Erhaltung der analogen Schmalfilmtechnik, der Spieldosen und Drehorgeln ein und organisiert öffentliche und private Anlässe in diesen Themenkreisen. Dabei strebt es den Austausch und das Zusammenwirken mit Institutionen ähnlicher Zielsetzung an.

Es ist als Ort für Kultur menschenorientiert und fördert bei allen Veranstaltungen den zwischenmenschlichen Austausch. Alles, was die Seele nährt und pflegt, ist hier wichtig. Statt oberflächliche Zerstreuung bietet das Kulturstudio Felix Wicki inspirierende Begegnungen und Erlebnisse mit Tiefgang.

Gut überschaubar und mit einfachen Mitteln gibt es der engagierten Liebe zum künstlerischen Ausdruck in Wort, Bild und Klang glaubwürdig ein Gesicht. Ehrenamtlich Mitarbeitende unterstützen und begleiten das Kulturstudio Felix Wicki im Hinter- und im Vordergrund. Das Kulturstudio steht ein für die Werte Sorgfalt, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit.

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Zur Geschichte des Kulturstudios und seiner Lokalitäten

 

Ein Kino, eine Bühne und ein Ort für inspirierende Begegnungen: mit dem einzigartigen Kulturstudio, von 2014 bis 2016 konzipiert und eingerichtet, hat sich für Felix Wicki ein Bubentraum erfüllt. Im Anbau des Wohn- und Geschäftshauses an der Winkelriedstrasse 1, in den altehrwürdigen Räumen seines Urgrossvaters Carl Schulz, teilt er die Freude an seinen Sammlungen mit einem begeisterten Publikum.

Alle hier gezeigten Filme stammen aus der eigenen und über Jahrzehnte zusammengetragenen Schmalfilm-Kollektion, die mit weiteren Kino-Kostbarkeiten in einem separaten Archivraum in Oerlikon untergebracht ist. Von einmaliger Handwerkskunst berichten die Spieldosen und Drehorgeln, die als Dauerausstellung im Kulturstudio präsentiert werden.

Die Liegenschaft erzählt eine aussergewöhnliche Familiengeschichte. Ihr Erbauer Carl Schulz kam 1867 in Hamburg als Sohn eines Kamm-Machers zur Welt und bildete sich nach einer Schlosserlehre auf der Walz zum Kunstschmied weiter. So erreichte er zu Fuss zunächst München und später Zürich; eigentliches Ziel war Paris, wo er den Jugendstil studieren wollte. Doch in Zürich lernte er die Münchnerin Rosina Hofbauer kennen, die bei einer Freundin zu Besuch weilte. Das verliebte Paar heiratete, blieb in Zürich und bezog 1912 mit Tochter Rosa die oberste Wohnung im neu errichteten Haus.

In den Räumen des heutigen Kulturstudios befand sich von 1912 bis 1928 das Schmiede-Atelier von Carl Schulz. Hier fertigte er Kleinteile und führte Reparaturen und Aufträge für Schlüssel, Schlösser und Beschläge aus. Im Erdgeschoss konnte er dank der grosszügigen Fenster bei besten Lichtverhältnissen arbeiten. Auch sein Büro befand sich hier. Im Untergeschoss war das Lager, damals ebenfalls durch Tageslicht erhellt. Die Doppeltür für die Anlieferung des Eisens ist erhalten geblieben.

Nach seiner Pensionierung lebte Carl Schulz mit Rosina und der jüngeren Tochter Gertrud im eigenen Einfamilienhaus in Zollikon, wo er 1950 starb.

Als höchst erfolgreicher Kunstschmied hinterliess er in Zürich namhafte Werke. Das prächtige Tor und die Eisengitter des Landesmuseums sowie des Zunfthauses zur Meisen sind aus seiner Hand. Im Kreuzgang des Fraumünsters sind weitere Kunstwerke von ihm zu bewundern. Balkonbrüstungen, Gitter und Treppengeländer von der Goldküste und bis ins Tessin zeugen noch heute von seiner grossen Meisterschaft.

Der gute und schöpferische Geist von Carl Schulz beseelt und beflügelt weiterhin seinen Urenkel Felix Wicki, der sich der Erhaltung der analogen Schmalfilm-Technik und der Spieldosen verschrieben hat und als Vortragskünstler auftritt.